Enddarmerkrankungen sind nach wie vor ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft. Viele Menschen mit Beschwerden am Anus gehen nicht oder viel zu spät zum Arzt, häufig erst nach jahrelanger Selbstbehandlung mit unterschiedlichen freiverkäuflichen Salben. Vielfach verschlimmern sich darunter die Beschwerden, die unter Umständen mit adäquater Therapie längst vergessen wären.
Wir möchten Patienten mit Problemen im anorektalen Bereich durch Informationen über Untersuchungsablauf und die häufigsten Krankheitsbilder ein wenig die Scheu vor einer ärztlichen Untersuchung zu nehmen.
Bei der ersten Untersuchung in unserer Praxis werden Sie zunächst zu Ihren Beschwerden, deren Dauer und der bisherigen Therapie befragt. Anschließend erfolgt eine Inspektion der Analhaut, was nichts weiter ist als ein „Ansehen“ unter medizinischem Aspekt. In den meisten Fällen ist eine digital-rektale Untersuchung, also ein Austasten des Anus und des unteren Rektums möglich. Bei zu starken Schmerzen verzichten wir auf diese Untersuchung und bieten andere Lösungswege an.
Sollte es für Sie annehmbar und hinsichtlich der Therapieplanung erforderlich sein, kann ergänzend eine Spiegelung des Anus durchgefüht werden. Hierzu wird ein schmales Rohr, versehen mit einer Lichtquelle, eingeführt. Die Spiegelung ist völlig schmerzfrei und bedarf keiner besonderen Vorbereitung.
Durch diese insgesamt sehr einfache Untersuchung kann in den meisten Fällen bereits die Diagnose gestellt und eine Therapie eingeleitet werden.