Behandlung von Krampfadern

Die Therapie der Krampfadererkrankung folgt den anatomischen Voraussetzungen. Für eine erfolgreiche Behandlung werden meistens unterschiedliche Therapieformen kombiniert.

Stammvarikosis

Krampfadern , Stammvarikosis, Vena saphena magna, beste Behandlung ist Stripping oder Laser oder RadiofrequenzDie häufigste Form der Krampfadererkrankung ist die Stammvarikosis, die von den oberflächlichen Sammelvenen, den Stammvenen, ausgeht.  Diese liegen anatomisch im Unterhautfettgewebe.  Im Gegensatz zu anderen, tiefer gelegenen Venen fehlt ihnen eine feste Ummantelung aus Muskulatur. Die sogenannte Muskelvenenpumpe, die bei jeder Bewegung Blut in den tiefen Venen noch oben drückt, kann in den Stammvenen nicht greifen. Deshalb sind diese dem hydrostatischen Druck des Blutes stärker ausgesetzt,  die Venenklappen „leiern“ schneller „aus“ und es entstehen Krampfadern.

Krampfadern, Behandlung durch Crossektomie, Venen, Vena saphena magna und parva, KlappenschwächeBei dieser Form Krampfadern ist eine Klappenschwäche  der Vena saphena magna oder der Vena saphena parva Ursache der sichtbaren Krampfadern. In diesem Fall sollte die Stammvene adäquat behandelt werden. Für die Behandlung der Stammvarikosis stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:

Seitenastvarikosis und Perforansvarikosis

Krampfadern, Perforansinsuffizienz, Klappenschwäche, beste Behandlung ist Verödung oder Operation durch Miniphlebektomie und PerforansligaturKleinere Krampfadern, die nicht durch eine Stammvaricosis ausgelöst sind, stehen häufig mit sogenannten Perforansvenen in Verbindung. Dies sind Venen, die die Muskulatur durchdringen und eine Verbindung zwischen oberflächlichem und tiefem Venensystem herstellen.  Sind die Klappen in den Perforansvenen defekt, entstehen Krampfadern. Andere Seitenastvarizen entstehen durch eine direkte Verbindung zu Venen im Schambereich und treten vornehmlich in der Schwangerschaft auf.

Dieser Art Krampfadern behandelt man entweder durch eine Miniphlebektomie oder durch Schaumsklerosierung oder durch eine Kombination beider.

Besenreiser und reticuläre Varizen

Krampfadern, Besenreiser, Behandlung erst nach Ultraschalldiagnostik, Laser, RadiowelleBesenreiser und die etwas größeren reticulären (netzartigen) Krampfadern befinden sich unmittelbar unter der Hautoberfläche. Man unterscheidet zwischen stauungsbedingten und veranlagungsbedingten Besenreisern. Stauungsbedingte Besenreiser finden sich meistens am Innenknöchel in Form eines sogenannten Warnvenenkranzes (rechts im Bild). Dieser wird durch eine Stammvarikosis hervorgerufen und ist als eine Vorstufe des offenen Beines zu sehen. Eine genaue Diagnostik und ggf.  operative Therapie ist anzuraten.

Die meisten Besenreiser sind jedoch anlagebedingt und stellen nur ein kosmetisches Problem dar. Hier kommt die Schaumverödung oder die Verödung mit flüssigem Verödungsmittel zum Einsatz.

Rezidivvarikosis

Von Rezidivvarikosis spricht man, wenn Krampfadern nach Operationen erneut auftreten. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, z.B. eine Dysfunktion der tiefen Venen, eine nicht vollständige Voroperation, eine fehlerhafte Diagnostik vor der Erstoperation und die Angioneogenese, eine Neubildung von Venen im Narbengebiet.

Bei der Rezidivvarikosis ist meistens eine erneute Operation in Vollnarkose unumgänglich. Speziell diese Eingriffe stellen hohe Anforderungen an den Operateur, sind aber für den Patienten nach der Operation eher noch weniger belastend als Ersteingriffe. In jedem Falle sollte eine Rezidiv-Operation von einem erfahrenen Gefäßchirurgen durchgeführt werden.  Gerade auf diesem Gebiet verfügen wir über langjährige Erfahrungen und führen täglich mehrere solcher Eingriffe durch.