Ein Ulcus cruris beschreibt einen Hautdefekt mit schlechter Heilungstendenz. Die vornehmlich hiervon betroffene Hautpartie ist am Innenknöchel gelegen. Ein Ulcus cruris kann ohne eine vorangehende Verletzung auftreten, meistens ist ein Bagatelltrauma der Auslöser.
Zu 90% sind venöse Erkrankungen die Ursache des Ulcus cruris. Sehr viel seltener sind arterielle Ulcera und Mischformen.
Das venös bedingte Ulcus cruris kann sowohl durch Krampfadern ausgelöst werden, als auch nach Thrombosen auftreten. Beiden gemeinsam liegt die Ursache im mangelhaften Abtransport sauerstoffarmen Blutes, ausgelöst durch defekte Venenklappen. Dieses führt zu entzündlichen Reaktionen und Hautdefekten.
Eine duplexsonographische Untersuchung der Arterien und Venen des betroffenen Beines kann fast immer die Ursache klären.
Therapeutisch steht an erster Stelle die Verbesserung der Durchblutungssituation. Je nach Befund kann dieses eine Krampfader-Operation, eine Arterien-Operation bzw. eine Stentimplantation oder auch nur die Optimierung der Kompressionstherapie mit begleitenden lokalen Massnahmen sein. Sollte nach der Therapie der arteriellen oder venösen Durchblutungsstörungen keine Besserung auftreten, ist eine Hauttransplantation in Erwägung zu ziehen.
Meistens tritt diese Erkrankung im fortgeschrittenen Lebensalter auf und geht mit einem hohen Leidensdruck und einem enormen therapeutischen Aufwand einher. Unser Augenmerk gilt daher speziell der Prävention des offenen Beines.